Donnerstag, 31. Dezember 2020

Die Seuche, der Wolf, das Universum und der schäbige Rest…

 

Wer mich nur ein klein wenig kennt, der weiß ja, ich habe noch an jedem meiner verstrichenen Lebensjahre etwas zu meckern gefunden – mal mehr und dann auch mal wieder noch mehr…
Wäre also zu viel erwartet, sollte es in diesem ausgewiesenen Seuchenjahr, auch nur ansatzweise anders gewesen sein – obwohl, zumindest der Kindergartenlockdown hat mich alten Soziopathen nun mehr oder weniger gar nicht erreicht, da ich mein Haus eh schon seit längerem nur noch einmal wöchentlich zum Einkaufen und für anstehende Arztbesuche (die häufen sich allerdings mit zunehmendem Alter) verlasse – ich will ja auch nicht von jemanden, der mich spontan auf der Straße erkennt ebenso spontan am nächsten Baum aufgeknüpft werden. Soviel zu meinem Spruch „Viel Feind – viel Ehr…“.
Sei’s drum:
2020 war ein Jahr der besonderen Art. Selten zuvor haben sich so viele Menschen um mich herum dazu entblödet, Ihren wahren IQ-Grad mehr oder weniger laut und deutlich, offen, versteckt hinter kruden Verschwörungstheorien oder halb verdeckt unter dem goldenen Aluhut zu offenbaren und wäre ich nicht schon immer der Zyniker unter euch gewesen, der findet, das Mitmenschen per se einfach nur überwertet werden, wäre mir wohl im Laufe des Jahres endlich das letzte Ei aus dem Sack gefallen oder das letzte meiner Haare auf die Suche nach neuem Nährboden gegangen.
Himmelhergottnochmal – meine negativen Erwartungen an die Menschheit wurden um Hunderterpotenzen übertroffen und nachdem ich zu Beginn des Jahres darüber auch noch herzhaft mit meinen „Ich-hab’s-euch-ja-gesagt-Grinsen“ auf der Fresse über die grassierende Blödheit um mich herum Lachen konnte, ist mir dies dann im Laufe 2020 gründlich vergangen und purem Entsetzen darüber gewichen, dass die Menschheit an sich noch blöder ist, als ich mir in meinen kühnsten Träumen auszumalen imstande war (Trump, Erdogan, die Politiker, Aluhutträger, AfD-Anhänger, die selbst wenn man Ihnen mit dem Baseballschläger alle Zähne im Namen der „Alternative“ für Deutschland aus dem blöde nachplappernden Maul schlagen würde, glauben würden in Storch, Gauland und Co die neuen Messiasse gefunden zu haben – an die hab ich mich ja eigentlich gewöhnt, die gelten bei mir ja fast schon wieder als Normalos, sind halt alle nur blöd und es lohnt sich nicht, darauf weiter herumzureiten…).
Und da sagt man mir seit der Kindheit eine überbordende Fantasie nach…
Nun denn, ich bin ja auch nicht fehlerfrei – wäre ja langweilig und unfair, auch den anderen gegenüber, die dann ja vor Neid oder gar Scham im Boden versinken müssten…
Ich glaube zum Beispiel gnadenlos an außerirdisches Leben und die Tatsache, dass wir noch nie einem Alien begegnet sind, zeugt doch nur dafür, dass man intergalaktisch durchaus in den Besitz von IQ gekommen ist, denn seien wir mal ehrlich:
Wäre ich ein Außerirdischer, ich würde einen dicken Zaun um das Sonnensystem bauen und überall riesige Warnschilder aufstellen, dass man dieses Gebiet nur auf eigene Gefahr und Verantwortung betreten dürfe, da mit Überschreiten der Systemgrenze die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung mit unheilbarem Intelligenzverlust 100% beträgt…
So, für diejenigen, die meinem Sermon bis zu diesem Punkt gefolgt sind (für bleibende Schäden schließe ich jegliche Verantwortung aus), sollte ich dann mal zum Punkt kommen:
Selbstverständlich wünsch ich allen Freunden, Bekannten, meiner Familie und auch all den IQ-Verweigerern da draußen (außer Trump, der ist mir zu hohl) einen guten Übergang ins neue Jahr 2021.
Ich werde euch nicht mit der Platitüde kommen, dass es im kommenden Jahr nur besser werden kann, denn das Leben hat mich bisher immer wieder gut durchgefickt und eines besseren belehrt. Es liegt also an jedem von euch, aus 2021 das Beste zu machen…
Meinen Segen habt ihr..
Ob ihr wollt oder nicht…
Geht mir eh kalt am Arsch vorbei…

Dienstag, 17. März 2020

Das nahende Ende der Welt

Wenn es nicht so todtraurig wäre, wäre das ja auch schon wieder echt witzig:

Jahrelang mosern einige an unserer Regierung rum, weil hierzulande Rentner und Niedriglohnarbeiter und überhaupt alle mehr oder weniger von den Frauen und Männern an den Schalthebeln der vermeintlichen Macht verarscht und vernachlässigt werden, derweil die sich als gewählter Volksvertreter zu allererst mal schnell per Diätenerhöhung die eigenen Taschen vollstopfen.
Das ist dann natürlich ein echtes Argument sich Volksverhetzern und Aushilfsnazis wie denen von der angeblichen Alternativpartei für unser Land an zuschließen - wobei keiner der Sympathisanten dieser Politiker erkennt, dass das "A" im Parteinahmen bei objektiver und ehrlicher Betrachtung ganz klar für "Arschkarte" steht - aber dazu müsste man in der Schule (weiß jeder, was das ist?) im Geschichtsunterricht aufgepasst haben - denn da wurde in den 1920er und 1930er Jahren das Drehbuch für deren heutigen Machtübernahmeversuch eins zu eins abgekupfert.
Naja, an dem kleinen cholerischen Gefreiten mit dem rollenden "R" als Parteichef und künftigem Führer müssen die noch etwas feilen, aber man kann deutlich sehen, dass man in der Partei mit "A" sehr intensiv daran arbeitet...
Aber zurück zu den Regierungspolitikern, die das gemeine Volk (also dich und ja, auch mich) permanent und mit wachsender Begeisterung nur verarschen:
Wenn dann plötzlich wegen der andauernden Corona-Krise plötzlich Milliarden an Euros zur Verfügung gestellt werden, um wirtschaftliche und soziale Schieflagen bekämpfen zu können (Ein Heilmittel gibt es ja noch nicht und wenn, dann marschiert Trump hier ein und konfisziert es im Namen des amerikanischen Herrenvolkes), schreien dieselben Holzköpfe "Verschwörung! Da stimmt doch was nicht! Wir werden von der Regierung in den Tod getrieben!"
Schon mal mit Nachdenken versucht?
Das ist, wenn man nicht alles nachplappert, was von den meisten Hohlbirnen auf den Straßen verbreitet wird, sondern mittels eigener Gehirnmasse versucht, einer Sache auf den Grund zu gehen - sehr schwer, ich weiß - oder aber, wenn man das (Nachdenken) nicht beherrscht, einfach nur die Ruhe bewahren. das würde auch schon sehr helfen...
Es ist natürlich auch einfacher den BILD- und Hartz IV-TV-Scheiß, mit dem wir seit Jahrzehnten mürbe gemacht werden (Das ist meine Lieblingsverschwörungstheorie :-) ), einfach zu glauben und als unumstößliche Wahrheiten hinzunehmen.
Klar, Trump ist ein missglückter Genversuch der Klingonen, der in die Hose ging und irgendwo entsorgt werden musste und bei Erdowahn hat irgendein Wahnsinniger mit Hitlers letzten verbliebenen Genspuren versucht, den Idioten wieder zu beleben - Besonders erfolgreich war das wohl auch nicht, aber "besser" als der Klingonenversuch...
Es lebt sich so schön unter dem Alu-Hut und mit der BILD-Zeitung in der Hand, die Augen auf das RTL-Programm fixiert (Es gibt auch noch andere Hartz IV-Sender, dieser sei nur als Beispiel genannt)...
Ihr seht schon, ich nehme euch alle nicht ernst.
Wie auch?
Bei soviel geballter Blödheit auf engstem Raum kann selbst ich Berufszyniker nur noch müde den Kopf schütteln und tröste mich damit, dass selbst der Dümmste - ob nun an Corona oder nur seiner eigenen Blödheit - früher oder später tatsächlich (und zum Glück) sterben wird...
Ihr seht - selbst das größte Leid hat irgendwann ein Ende und endet IMMER mit dem Tode:
Und das Horten von Klopapier schützt ganz sicher niemanden davor.

Freitag, 6. Juli 2018

SPORT? - Nein DANKE!

Dann bin ich jetzt also tatsächlich in einer Therapie-Einrichtung gelandet.




Für meine Psyche wird das (hoffentlich) ganz gut sein.






Aber, was zum Teufel, soll ich mit diesem Fucking Sport anfangen, mit dem die mich hier tagtäglich nerven?




Hat mich doch als Kind schon nicht interessiert.
"Komm wir laufen um die Wette!" war dann schon mal die Aufforderung.
"Wieso?"
Schon als kleiner Junge war ich nicht unbedingt der Ja-Sager oder "Der, der alles das macht, wandere auch machen"-Typ.
Mich juckte es doch absolut nicht, ob jemand schneller Laufen konnte als ich. es sei denn, derjenige wollte mir was auf die Mütze geben - aber dann hätte er auch das entsprechende Echo vertragen müssen.
Oder die Aufforderung irgendwo hinaufzuklettern - auf Bäume etwa - wozu, wieso, warum?
Wenn ich oben angekommen bin, muss ich doch eh wieder runter.
Also bin ich gleich unten geblieben und ging entweder um das Hindernis herum oder auch schon, als der Sturkopf der ich war und bin, einfach mittendurch.




Das Idiotischte war dieses FUSSBALL:


Alle spielten es, alle liebten es, erkoren es bis zum heutigen Tag fast zur Religion (mit der ich bekanntermaßen auch auf dem Kriegsfuß stehe).






Hab ich nie verstanden...


Ich hab's wirklich mal als kleiner Junge ausprobiert - aber mir erschien nur ein Ball für 20 Spieler als sehr ungerecht. Und dann fingen die auch noch immer an zu Heulen, wenn man denen vor die Knochen trat.
Ein Phänomen, dass ich bis heute am Rande auch noch bei vielen hoch- und überbezahlten Profis beobachten kann.




Hat mir nichts gegeben.




Nie.






Niemals.


Also hatte ich schon zu Schulzeiten beim Sportunterricht fast immer mein Sportzeug vergessen, oder ein Aua oder - ich war und bin im Erfinden von Ausreden bis heute sehr kreativ...


Sogar während meine kurzen Zeit in der Bundeswehr habe ich es zu gut 80% geschafft, mich bei Fucking Sport abzuseilen.


Nach einem Herzinfarkt 2011 boten mir Ärzte an, ich hätte ein Anrecht auf eine Reha.
Aber da war ich schlau genug, nach den Inhalten einer solchen Maßnahme zu fragen:
Sport, Sport und zur Abwechslung mal ein wenig Sport...
Ich bin dann lieber Arbeiten gegangen, das hat mir intellektuell einfach mehr gegeben.




Und jetzt haben sie mich dann doch drangekriegt.


Ja, ja - in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist...






Haha




 - okay, mit meinem Geist und dessen Gesundheit ist es zur Zeit ja offensichtlich ja auch nicht zum besten bestellt - da scheint es schon rapide abwärts zu gehen...
Aber als guter Selbsttherapeut, der man ja ist (oder zu sein glaubt), kann und will ich mir selbst beim besten bemühen nicht vorstellen, wie etwas, das ich abgrundtief verabscheue, ja sogar hasse, auf die eine oder andere Art zu meinem Seelenheil beitragen soll.






Also, drück ich mich in der Beziehung weiterhin, wo ich nur kann.






Ich bin halt ein bekennender und praktizierender Totalsportverweiger - und das ist auch gut so...

Donnerstag, 21. Juni 2018

Der Bäcker-Schock...

Ich bin nun ja niemand, der sich groß Gedanken über die Zukunft macht (mit 60 sind die Aussichten eh nicht mehr allzu lang und rosig), aber mein Besuch beim Bäcker heute morgen lässt dann jetzt doch sämtliche Alarmglocken in mir schrillen.

Ab und an leiste mir den Luxus eines Mohnbrötchens und wurde eben total geschockt als ich auf meine Bestellung "ein Normales, ein Mohn" die Antwort "Mohnbrötchen gibt es nur noch am Wochenende" erhielt.
Ja, Gottverdammte Scheiße, sind wir jetzt wieder soweit, dass Lebensmittel rationalisiert werden müssen?
Gibt es eine neue EU-Verordnung von irgendwelchen Eierköppen, die mir wieder irgendwas vorschreiben wollen?
Oder haben die gar gemerkt, dass ich mir den Mohn mühevoll vom Brötchen kratze und aus dem bißchen Mohn in meiner geheimen Drogenküche Opium herstelle und mich hemmungslos wilden Drogenexzessen hingebe?
Was kommt als nächstes?
Eine Verordnung, wieviel Klopapier man pro Kackvorgang verwenden darf?
Lebensmittelkarten für das Nötigste?
Oder aber geht es mit meinem Bäcker steil abwärts und er kann sich Mohn ganz einfach nicht mehr leisten?
Oder aber übertreibt der olle Wolf mal wieder nur maßlos...?

Sonntag, 20. Mai 2018

Die Welt steht Kopf

Gleich vorweg:
Bei diesem Beitrag handelt es sich um Satire und ich weiß, dass ich mir - vor allem als bekennender Fußverweigerer - mit den nachstehenden Zeilen wieder unzählige Feinde machen werde.
Zum Glück bin ich noch für längere Zeit krank geschrieben und werde die Wohnung in absehbarer Zeit aus Sicherheitsgründen nicht mehr verlassen...
Ich bitte also darum, davon abzusehen, mir zu Hause aufzulauern und mich steinigen zu wollen.


Bei mir ist es ein morgendliches Ritual nach dem Aufstehen:
Der Wolf wankt noch schlaftrunken ins Wohnzimmer an den PC und wirft den an, um zum einen das Radio einzustellen (natürlich höre ich ausschließlich SoundsAndMore StardustRadio) und zum zweiten eröffnet mir ein Blick in die (un)sozialen Medien schon einmal einen kleinen Eindruck darauf, was während meiner kurzen Schlafphase an weltbewegenden Ereignissen einfach so an mir vorbeigegangen ist.
Das sind zumeist wieder irgendwelche Katzen- und arme-gequälte-Hunde-in-aller-Welt-Postings, die neusten Ausbrüche von AfD-Intelligenzbestien wie der Storchenfrau oder deren restlicher Parteiprominenz, die dafür sorgen, dass die meisten Morgen mit einem ordentlichen Seufzer ala "Wann sterben die Blöden auf der Welt endlich aus!" beginnen.
Nicht zu vergessen die hirnrissigen Aktionen der politischen Weltgrößen wie der beiden Frisurentrendsetter aus den USA und Nordkorea, dem Nachwuchshitler aus der Türkei sowie vieler anderer Gernegroß' in aller Welt - und nicht zu vergessen den Regierungsmitgliedern, die in unserem eigenen Bundestag unverdientermaßen eine Menge Kohle für sprichwörtlich heiße Luft kassieren...


Und dann dieses Bild heute Morgen gleich zu Beginn auf meiner Facebook-Neuigkeiten-Seite:
Zwei Bayern-München-Chefs, deren Mundwinkel im Sitzen mühelos den Fußboden des Berliner Fußballstadions berühren...
Herrlich!
Auch ohne Fußballfan zu sein ist mein Tag auf einmal gerettet.
Einfach so.
Nur dieses eine Bild.
Das sagt selbst mir Fußballverweigerer eine ganze Menge:
Das Wichtigste zuerst - die Bayern haben verloren...


Das es das noch gibt!
Ist das überhaupt im Regelwerk vorgesehen?
Ich frage gar nicht erst nach einem Ergebnis, sondern gebe mich erst mal sekundenlang einer zuvor selten gefühlten Freude nach. Das ist ja fast wie ein Or….., okay das lassen wir mal weg, gehört nicht hier hin.
Als nächstes stellen sich mir dann ein paar Fragen - so als Fußballlaien seien sie mir hoffentlich gestattet:


Was zur Hölle ist denn da so gänzlich aus dem Ruder gelaufen?
Hat der FC Bayern das schiedsrichterliche Bestechungsgeld nicht überwiesen?
Boten die Frankfurter am Ende gar mehr?
Wieso wurde trotz Bayern-Rückstands nicht, wie sonst in der Bundesliga üblich und schon fast ein ungeschriebenes Gesetz, gespielt, bis endlich die Bayern den Sieg eingefahren haben?
Warum wurde der nicht berechtigte Elfmeter diesmal der gegnerischen Mannschaft zugesprochen und nicht den bayrischen Fußballgöttern?


Hatte der Schiedsrichter etwa nach dem Spiel noch was vor?
Ein Date zum monatlichen Geschlechtsverkehr mit der Gattin? Eine Professionelle, die er nur in der Hauptstadt und  nur nach diesem Spiel treffen konnte?
Ich will meine ausufernden Fantasien nicht weiteren Platz einräumen...


Leid tun mir in diesem Augenblick die Fußballfans, die sich beim Gucken in einer öffentlichen Kneipe als Fans der Frankfurter geoutet haben mögen - und dies vielleicht noch auf bayerischem Grund und Boden:
Gibt das jetzt nicht den dortigen Behörden nach dem neuen Landespolizeigesetz die Handhabe, diese Gefährder des bayerischen Selbstwertgefühls einfach so zu verhaften und im finstersten Loch, das sich irgendwo finden lässt, einfach mal so ohne Anklage verrotten zu lassen?


Ach, was kann ein Morgen doch schön sein, wenn man ganz plötzlich das Gefühl hat, dass es doch noch Gerechtigkeit auf der Welt zu geben scheint. Wenn jetzt noch Menschen wie Trump, Orban, Erdowahn und wie sie alle heißen mögen, dazu alle AfD-Mitglieder und Mitläufer wie auch unsere gesamte Bundesregierung und zu guter Letzt die unsägliche CSU selbst in einem sich in der Erde öffnenden Loch versinken würden - dann wäre nicht nur dieser Tag PERFEKT!
Aber da ich ja ein bescheidener Mensch bin, begnüge ich mich mit der Bayern-Niederlage...

Sonntag, 7. Mai 2017

Für abwesende Freunde

Wenn es ein Thema gibt, das mir wirklich schwer fällt, dann ist das der Tod.

Okay, er gehört zum Leben und bisher hatte ich in meinen 58 Lebensjahren zum Glück, relativ wenig damit am Hut und wenn, dann hab ich es einfach ausgeblendet, nach dem Motto: "Wenn ich ihn nicht beachte, bemerkt der Tod mich nicht".

Im letzten Jahr haben wir uns darüber echauffiert, dass der Knochenmann sich an den Rocklegenden unserer Jugend mehr als einmal vergriffen hat - aber das waren abstrakte Fälle, die man registriert, sein Beileid bekundet und dann ist das Ganze wieder aus dem Sinn.

In den letzten Wochen schlägt der Sensenmann wieder vermehrt zu und diesmal greift er sich nicht unsere Jugendidole - jetzt kommen die Einschläge näher - erschreckend nahe, denn jetzt holt er sich einen Teil meiner realen Jugend, meines Lebens und da kann ich nicht mehr unbeteiligt tun.

Es begann vor einigen Wochen mit dem Tod von Brigitte Langbein, einer langjährigen Freundin mit der mich einige skurrile Jugenderinnerungen verbanden - etwa die, dass sie immer an Aldi-Teewurst denken musste, wenn wir uns trafen.
Der Grund hierfür war, dass wir intensiven Kontakt hatten, als ich 1977 meine erste eigene Bude hatte und es wirklich nur für meine Bücher und Brote mit Aldi-Teewurst reichte, wochenlang.
Oder die gemeinsame Besuche im Autokino - Brigitte mit ihrem damaligen Freund und ich mit einer ihrer Freundinnen, die sie an mich verkuppeln wollte. Versteht sich, dass ich bis heute nicht weiß, was da für Filme liefen - unser Film lief (für mich) auf der Rückbank von Brigittes Auto...

Und dann vor wenigen Wochen der Tod von Wolfgang Wetzel, mit dem ich bis zum 10. Schuljahr die selbe Klasse in der Realschule Burscheid besuchte. In der Schulzeit hingen wir oft zusammen, hatten viele gemeinsame abgedrehte Ideen und unvergessen sind unsere ersten Parties, damals bei Wolfgang im Partykeller seiner Eltern.
Wolfgang war derjenige, der mir eines Tages in einer Pause, als ich gedankenlos vor mich hinsang, einredete, dass ich singen könne - der Schritt zu Gründung unserer ersten Band gemeinsam mit zwei weiteren Klassenkameraden war getan. Wir sind in all den Jahren ( fünf oder sechs), in den denen wir gemeinsam Musik machten nur einmal zusammen aufgetreten, auf unserer eigenen Schulentlassung 1975 und dann trennten sich unsere Wege, führten uns nur noch selten zusammen, zuletzt 2016 beim Streetlife-Festival in Leverkusen.

Jetzt ein Anruf meiner jüngsten Schwester am letzten Freitag Abend und der Bericht über den Tod eines Federal-Mogul-Mitarbeiters, von dem sie vermutete, dass es Thomas Dunz sei.

Dunzi, der Ranger...

Seit gestern dann die traurige Gewissheit - der Sensenmann hatte sich einen meiner besten Kumpels aus Jugendtagen gekrallt. Mann, zwischen 1975 und 1995 waren wir so gut wie unzertrennlich, gemeinsam mit einigen anderen unserer damaligen Clique - die "Ritter der Tafelrunde" wie wir uns stolz nannten: Nichts als Blödsinn im Kopf und immer dabei, wenn es darum ging legale und illegale Aktionen zu starten und Dunzi, der Ranger meist mit mir in der vordersten Front...
Auch dieser Kontakt ist Mitte der 90er Jahre leider eingeschlafen, weil ich von Heute auf Morgen meinen Lebensstil geändert habe, ändern musste, sonst wäre ich hoffnungslos untergegangen.
Oft habe ich mich mit Blacky, wenn wir uns auf eines unserer seltenen, gemeinsamen Bierchen trafen, darüber unterhalten, dass wir eigentlich mal wieder bei Dunzi vorbeigehen müssten und immer wieder haben wir es verschoben - so lange, bis es kein plötzliches Vor-der-Tür-Stehen mehr geben wird...

Und jetzt sitze ich hier, komme nicht mehr darum herum, die näherkommenden Einschläge des Knochenmannes wahrzunehmen, denn eines ist klar - auch wenn ich den Tod bisher aus meinem bewußten Denken verbannt habe - er vergisst weder meine Freunde und wohl letzten Endes auch mich nicht.
Ich habe Angst, offen gestanden - und da sind immer noch so viele "offene Baustellen", Freunde, die man schon lange mal wieder treffen wollte, bevor es zu spät sein könnte und ganz plötzlich ist klar - Schon Morgen kann zu spät sein...

Wenn ich noch Alkohol im Haus hätte, würde ich jetzt ein Bier trinken - auf abwesende Freunde und  verpasste Chancen...

Brigitte, Wolfgang, Thomas - ich bin nicht gut darin, aber ruht in Frieden. In meiner Erinnerung werdet ihr immer ein Teil meines Lebens sein...

Samstag, 31. Januar 2015

Heimlich - still und leise...

Ja, da bin ich tatsächlich nach fünf Monaten Pause wieder.

Ist in den letzten fünf Monaten nichts passiert?

Mitnichten!

Es hat an allen Ecken und Enden gerappelt - und das ist nicht sang- und klanglos an mir vorbeigegangen, aber ich war anderweitig beschäftigt und habe auch gedacht, zu den meisten Themen habe ich im Laufe der letzten anderthalb Jahre eigentlich meinen Senf schon laut und deutlich beigesteuert.

Und irgendwann wird es auch Don Quichote müde, immer wieder mit vollem Elan gegen seinen Erzfeind - die Windmühlen - anzustürmen und doch immer nur wieder eins auf die Fresse zu kriegen.

Klar, ich hätte schon was zu sagen gehabt, als sich Israelis und Palästinenser vor Monaten mal wieder auf Kosten der unschuldigen Bevölkerung gegenseitig Saures gaben und natürlich gab es da Ungerechtigkeiten auf beiden Seiten - nur, gegen die eine darf man nix sagen und die andere ist deshalb in den Augen der Weltöffentlichkeit eh an allem schuld.

Aber lassen wir die große Politik oder diese unsägliche "Perfide ewiggestrige gehirnamputierte Initiative deutscher Arschgesichter"-Bewegung einfach mal außen vor:

Denn es gäbe tatsächlich etwas zu feiern:

Als ich am 13. Juli 2013 diesen Blog ins Leben rief, geschah dies aus Langeweile in dem vom jobcenter gesponsorten Lehrgang, der mir letztendlich mit 54 Jahren die Qualifizierung zur Fachkraft für Lagerlogistik ermöglichte.

In der Folge nervte ich den geneigten Leser mit allerlei abstrusen Geschichten über mein Alter Ego Harry Fuchs, dessen Geschichten noch lange nicht zu Ende erzählt sind.
Oder aber ich ereiferte mich über nationale und internationale Politik und gab  zu dem einen oder anderen Ereignis meinen mehr oder weniger geistreichen Senf dazu.

So kamen im Laufe von anderthalb Jahren tatsächlich 80 Beiträge zusammen und zu meiner großen Verwunderung wuchs die Zahl derjenigen, die völlig freiwillig und ohne Drohungen meinen Blog anklickten und sich die Beiträge auch noch zu Gemüte führten - oftmals sogar fruchtbare Diskussionen zu den einzelnen Stories einleiteten.

Das war mir immer Anregung und Anreiz weiter zu machen - obwohl:

Zur Zeit ist mehr oder weniger Sendepause, denn heimlich, still und leise habe ich mich wieder in die Arbeitswelt eingeschmuggelt - zunächst als Aushilfs-Postfahrer und jetzt schon seit immerhin einem Monat auch in meinem Beruf als Fachkraft für Lagerlogistik.

Dann begann ich im Dezember noch das Projekt STARDUST-RADIO, in das ich mich richtig reinkniete und dadurch den Blog seit September vernachlässige, weil ich glaubte, mit dem Radio könne ich mir als Langzeitarbeitsloser eine gewisse Beschäftigung, eine Aufgabe verschaffen.

Okay, es kommt immer anders, als man denkt und zusammen mit einigen persönlichen Veränderungen, die ab Mai greifen muss ich in den nächsten Monaten nicht nur auf den Blog weitgehend verzichten, sondern auch mein Radio bis September auf Eis legen...

Aber, ihr merkt, ich bin wieder einmal so richtig vom Wege abgekommen - sozusagen von Pontius nach Pilatus gewandert, obwohl der Grund meiens heutigen Beitrags eigentlich eine Jubelmeldung ist:

Am Dienstag, den 27. Januar 2015 morgens um 5.29 Uhr konnte ich zu meiner unermesslichen Freude feststellen, dass trotz der längeren Schreibpause - halt heimlich, still und leise -, immer wieder Interessenten meinen Blog besucht haben und jetzt ist es passiert:

Das große Ziel ist erreicht - die ZEHNTAUSEND wurde überschritten!

Herzlichen Dank, an all diejenigen, die meinen BLog besucht haben und auch künftig besuchen werden.
Sobald ich mich in meine neue Aufgabe als Lagerleiter einer neuen im Aufbau befindlichen Firma reingefunden habe (und  zumindest die sechsmonatige Probezeit überlebt habe), werde ich mich auch wieder meiner "(un)heilen Welt" und dem Radio widmen...

Auf die nächsten zehntausend Besucher...

Bis dahin...